Ein Frühlingstag, der erste Arbeitstag nach der Zeitumstellung. Das ist schon ein Grund für Probleme. Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, länger als einige Minuten an einer Sache zu arbeiten. Meine Aufmerksamkeitsspanne wird schon seit einigen Tagen, ja Wochen, immer kürzer.
Morgens drängt die Sonne ins Dachfenster, erstrahlt wärmend bis brütend. Während man Home-Office-Arbeit macht dröhnen Laubbläser aus der Nachbarschaft, erschweren die Telefon-Konferenz.
Beim Einkauf auf dem Supermarkt-Parkplatz zerreißen Rasenmäher die Ruhe. Nach dem Einkauf dann bei der Ausfahrt Gedränge und mittleres Chaos. Erst ein Miet-LKW den ein offenbar ungeübter Fahrer nur mit Mühe Richtung Schranke lenkt. Dann überlegt er es sich anders, setzt zurück und parkt auf einem Seitenstreifen, allen den Weg verengend. Kaum dem beschrankten Parkplatz entronnen blockieren gleich zwei Linienbusse die Ausfahrt, der vordere macht gerade wohl seine Mittagspause. Nach nur 10 Minuten sind diese Hemmnisse dann passiert.
Zuhause angekommen dann das nächste ungewöhnliche Erlebnis. Der Home-Studies machende Sohn regt sich lautstark darüber auf, dass ich Ersatz für Zahnbürsten großzügig auf alle Zahnputzgläser im Bad verteilt habe. Es dauert nur 90 Minuten bis er sich, nach telefonischer Rücksprache mit seiner Schwester, endlich beruhigt.
Draußen sozusagen sind dazu Osterferien. Morgens ist es still auf dem Schulhof und Lehrer-Parkplatz gegenüber. Erst am frühen Abend treffen sich dort einige Teenager zum Ballspiel, ein Basketball-Korb ist die Attraktion, eine Seltenheit im Ort. Man hört mäßig laute Musik aus mobilen Lautsprecher-Röhren, der Rap der Jugend, bullige Testosteron-gesättigte Laute. Dazu etliche aufgemotzte Fahrzeuge der Jungmänner auf dem Lehrer-Parkplatz. Tabaksqualm würzt die Szenerie.
Gestern noch nahe Null, heute schon 20°C. Die Natur bereitete sich aufs Schwitzen vor. Im Auto testet man die Klima-Anlage. Nirgends ein Blaues Band.